Die FTC geht in die finale Runde der Vorbereitung einer Klage gegen Amazon. Ein Hauptaugenmerk spielt dabei Amazon Prime.
Amazon – Die FTC möchte Prime an den Kragen!
Die Federal Trade Commission aus den USA, kurz FTC, ist unter anderem dafür zuständig, Verbraucher vor Betrug und unfairen Geschäftspraktiken zu schützen. Außerdem schützen sie das Wettbewerbsniveau auf dem Markt. Unter der Leitung von Lina Kahn will die FTC jetzt eine großangelegte und schon über drei Jahre vorausgeplante Klage gegen Amazon einreichen.
Schon im August dieses Jahres könnte es losgehen. Details sind kaum bekannt, jedoch handelt es sich dabei eher um ein offenes Geheimnis, sodass man zumindest erahnen kann, worum es genau geht. Wahrscheinlich will die FTC ihr Augenmerk auf Amazon Prime legen, wie Politico berichtet. Prime soll dafür verantwortlich sein, dass niedrige Preise auf konkurrierenden Websites blockiert werden und es Richtlinien gibt, die Händler dazu zwingen, die Logistik- und Werbedienstleistungen von Amazon zu nutzen. Zudem zwinge Amazon die Händler die günstigsten Preise auf der eigenen Plattform anzubieten und reißt somit die Preise bei Konkurrenten in die Höhe.
Der Fall könnte zu einer teilweisen Zerschlagung Amazons führen
Drei Jahre sammelt die FTC schon Beweise und hat zudem Zeugen innerhalb und außerhalb Amazons befragt. Unter diesen befanden sich etwa der aktuelle CEO von Amazon, Andy Jassy und sogar der damalige CEO und Gründer, Jeff Bezos.
Auch der Dienst Amazon Prime, der für Kunden unter anderem Leistungen wie Bücher, Musik, Video-Streaming und mehr bietet, könnte in den Beschuss der FTC geraten. Angefangen hat der Dienst als Abo für unbegrenzten kostenlosen Versand. Heute wäre Amazon Prime zu mächtig, um der Konkurrenz eine Chance zu lassen. Auch wird erwartet, dass die FTC auf die Logistikdienste eingehen wird. Amazon soll Händler zu diesen lenken, wenn sie eine bessere Platzierung auf der Plattform möchten. Wenn sie nicht den Amazon eigenen Versand und die Lagerung möchten, würden sie mit einem schlechteren Platz bestraft. Amazon hat jedoch schon in der Vergangenheit auch andere Logistikangebote zugelassen, diese dann wieder verworfen. Das Programm soll aber neu gestartet werden.
Aktuell untersucht die FTC zudem die Übernahme von iRobot an Amazon. Sogar die EU hat sich in diesem Fall eingemischt. Ein letzter Schritt der FTC vor der bevorstehenden Klage wird sein, dass sie Führungskräften und Anwälten seitens Amazon die Chance einräumen, ihren Fall vor den Kommissaren vorzutragen.
Bisher hat sich weder Amazon noch die FTC auf eine Stellungnahme dazu eingelassen. Wir können also gespannt sein, was da auf Amazon und Prime zukommen wird.
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