Anker SOLIX X1 | Test des starken & schlanken Stromspeichers

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Stromspeicher sind eine feine Art, um selbsterzeugten Strom zu speichern. Dieser kann dann wiederum verwendet werden, wenn die Preise am Markt gestiegen sind oder die Sonne im Sommer untergegangen ist. Genau ein solcher Speicher ist der Anker SOLIX X1, den ich mir in diesem Langzeittest anschauen werde.

Anker SOLIX X1 | Das modulare Stromspeichersystem im Test

Im Frühling 2024 bin ich mit meiner Frau in ein Haus gezogen, und von Beginn an war klar, dass eines Tages eine Solaranlage samt Speicher installiert wird. Das kam am Ende schneller als gedacht und genau an dieser Stelle möchte ich mich auch für die Zusammenarbeit bei Anker bedanken. Die haben das ganze Projekt nämlich so schnell möglich gemacht!

Das ist der Inhalt, der gelieferten Anker SOLIX Kisten

Die Installation des Stromspeichers | Nach 5 Stunden war alles fertig

Zu Beginn muss man unbedingt erst mal festhalten, dass es sich hier nicht um ein System handelt, das man einfach selbst zu Hause installieren kann. Es ist also kein klassisches Balkonkraftwerk, auch wenn das Anker SOLIX X1, der hauseigenen SOLIX Solarbank, sehr ähnlich sieht.

Die Akkus werden anfänglich erst einmal nur aufeinander gestapelt

Prinzipiell ist es zwar super einfach zusammengebaut, muss am Ende aber an den Verteilerkasten angeschlossen werden. Es findet also Kontakt mit Starkstrom statt und hier muss zwingend ein Elektriker ans Werk.

Info

In meinem Fall wurde das Anker SOLIX X1, bestehend aus dem 3-Phasen-Leistungsmodul und 3 Akkumodulen mit je 5 kWh Speicherleistung, verbaut.

Die ganze Installation ist aber grundsätzlich keine große Sache. In meinem Fall kamen die Installateure am Mittag und benötigten gerade einmal knapp 5 Stunden für die komplette Installation. Zu Beginn suchten wir gemeinsam einen Stellplatz für den Stromspeicher, klärten ein paar Dinge, wie dass es keine ungewünschten äußeren Einflüsse gibt, und dann ging es schon los.

Das ist der Anker Solix X1 fertig zusammengebaut

Wichtig beim Aufstellungsort ist, dass links und rechts Platz für die Luftzirkulation ist und es am besten nicht unter Wasserleitungen steht. Der Stromspeicher ist zwar nach IP 66 auch für den Außenbereich geeignet, dennoch sollte man natürlich Risiken im Innenraum minimieren.

Das sind die Halteschienen, an denen der Anker Solix X1 befestigt wird

Im nächsten Schritt brachte einer der beiden Installateure dann die Montageschienen für das SOLIX X1 an der Wand an, während sich sein Kollege um den Schaltschrank kümmerte. Im Schaltschrank selbst, welcher bei mir im Rahmen des Umzugs 2024 modernisiert wurde, musste nichts weiter verändert werden. Lediglich das Smartmeter und die neue Sicherung für den Stromspeicher wurden verkabelt. Meiner laienhaften Einschätzung nach ging hier die meiste Zeit aufgrund der engen Arbeitsbedingungen und der fummeligen Kabel drauf.

Smart Meter und die Sicherungen für den Solarspeicher

Der Stromspeicher stand bereits etwa 1 Stunde nach Arbeitsbeginn und wurde dann von der bauteiligen Seite in Richtung des Verteilerkastens verkabelt. Nach etwa 4 Stunden war alles fertig und es folgte die Inbetriebnahme. Von ein paar gebohrten Löchern abgesehen, entstand während der gesamten Installation übrigens so gut wie kein Dreck. Laut wurde es, von den kurzen Bohrarbeiten abgesehen, auch nicht.

Die Inbetriebnahme | Es war denkbar einfach

Nachdem hardwareseitig alles fertig war, musste das System noch in Betrieb genommen werden. Hierfür nutzte der Installateur eine eigens für ihn entwickelte App, spielte die neuesten Updates auf und registrierte mich noch als neuen Eigentümer mit meiner E-Mail-Adresse. An diese wurde ein Code und einmaliges Passwort für die Anker App gesendet.

Die App des SOLIX X1 Solarspeichers zeigt die wichtigsten Infos an

Zu etwa genau diesem Zeitpunkt schaltete sich das Anker SOLIX X1 auch das erste Mal ein. Ich hörte ein paar Klickgeräusche, das Display erhellte sich und das komplette Haus wurde bereits mit dem Strom aus dem Akku versorgt.

Auf dem Display des Anker SOLIX X1 werden ebenfalls Informationen angezeigt

Ein sehr verrücktes Gefühl, wenn man auf den Stromzähler schaut und auf einmal eine 0 sieht! Mehr dazu aber später.

Die Smart Meter Ansicht vor und nach dem Einschalten des Anker SOLIX X1

Die Technik | Anker SOLIX X1 im Detail

An dieser Stelle werfen wir mal einen etwas detaillierteren Blick auf den Stromspeicher. Ich hatte bereits oben erwähnt, dass es sich in meinem Fall um das 3-Phasen-Leistungsmodul und 3 Akkus mit je 5 kWh Speicherleistung handelt. Also schon eine ausgewachsene Kombination, die auch in der Lage ist, meine Wärmepumpe mit Strom zu versorgen.

Anker SOLIX X1 Hybrid-Dreiphasen-Energiespeichersystem

Screenshot: Anker

Das ganze System ist, wie vielleicht schon aus den Bildern hervorgegangen, modular aufgebaut. Ganz oben sitzt das Herzstück des Ganzen, das 3-Phasen-Leistungsmodul:

Anker SOLIX X1 3-Phasen-Leistungsmodul

Screenshot: Anker

Wie das ganze System am Ende aber aufgebaut wird, kann jeder für sich entscheiden. 1, 2 oder 3 Batteriepacks können pro Turm zusammengesteckt werden. Je mehr man sich unterbaut, umso größere Geräte können am Ende betrieben werden. Pro Akkumodul steigert sich die Ausgangsleistung dann um 3 kW. Maximal sind 6 Module möglich.

Anker SOLIX X1 Akkumodul

Screenshot: Anker

Stromspeicher | Ein paar greifbare Beispiele

Neben dem System selbst ist es aber auch wichtig, ein paar allgemeine Dinge über Stromspeicher und PV-Anlagen zu wissen. Man hört und liest ja eine Menge von Stromspeichern bzw. den damit verbundenen Solaranlagen. Oft fehlt es vielen, aber an greifbaren Beispielen. Hohe Zahlen der Peak-Leistung oder große Akkukapazitäten werden umhergeworfen, kaum einer weiß aber, was diese bedeuten oder wie man diese in einen Kontext bringt.

Also habe ich mir mal ein paar Beispiele überlegt, was in meinem Fall zu erwarten ist. Auch ist es nicht verkehrt, ein paar grundlegende Regeln zu kennen. Zu all dem, was hier folgt, wird es auch Ausnahmen geben. Diese werden aber eher mit komplexen Automationen erreicht und daher halte ich sie bewusst außen vor. Die wohl wichtigste Regel ist, dass das Ganze vorwiegend dann zuverlässig funktioniert, wenn die Sonne scheint.

In meinem Fall ist ein Speicher mit einer Kapazität von 15 kWh verbaut. Hinzu kommen 34 Solarpaneele mit je 435 Watt Peak Leistung. Wären all diese Module auf der Südseite meines Dachs miteinander verbunden und mittags zur Sommerzeit scheint die Sonne, könnten so theoretisch maximal 14.790 Watt erzeugt werden. Was bedeutet das nun im Alltag? Hier ein paar Gedanken und Tipps:

Wichtig

Die Beispiele sind teilweise stark vereinfacht und dienen nur zur Veranschaulichung. In der Realität gibt es viel mehr Faktoren, von denen die resultierende Leistung und Effizienz abhängen!

  • Oft sind nicht alle Module auf einer Seite des Dachs angebracht, wodurch sich die theoretische Peakleistung gar nicht erreichen lässt. Die Sonne wandert über den Tag hinweg, wodurch sich vielleicht morgens 20 % der Peakleistung erreichen lassen, am Mittag dann 70 % und zu Sonnenuntergang wieder deutlich weniger. Am Ende ist das natürlich aber individuell für jedes Dach.
  • Die Sonne scheint keine 24 Stunden. Man muss also eher mit 6 – 10 Sonnenstunden am Tag im Sommer rechnen. Im Winter sind es deutlich weniger. Teilweise geht der Ertrag auf 0.
  • Ohne Sonne, kein Strom. Bedeutet im Winter wird man weder den Stromspeicher noch sein Auto, geschweige die Wärmepumpe mit der Solaranlage zuverlässig und dauerhaft aufladen oder betreiben können.
  • Mein installierter Speicher hat eine Kapazität von 15 kWh. Das ist schon eine Menge. Dennoch sollte man die Relationen kennen. Eine Batterie für ein Elektroauto liegt oft bei 50–90 kWh. Also einem vielfachen des hier verbauten Stromspeichers. Aus diesem Grund versucht man auch stets, den Akku eines E-Autos am Tag zusätzlich durch die Sonne voll zu bekommen.
  • Je nach Strombedarf meiner Wärmepumpe verbrauche ich jetzt im Dezember 2024 ca. 2.500 W – 4.500 W. Mitteln wir den Gesamtstromverbrauch des Hauses mal exemplarisch auf 3.000 W, so kann ich mit einer Akkuladung 5 Stunden autark sein. Da im Winter weitestgehend keine Sonne scheint, hilft das ganze System im Winter wenig. Ich bin also auf den Stromversorger angewiesen.
  • Würden wir im Sommer die theoretischen 14.790 Watt mit den Solarpaneelen erreichen, wäre der Stromspeicher nach etwa 1 Stunden voll. Ab dann muss man sich überlegen, wie der Strom sinnvoll verbraucht wird.
  • Im Sommer ist es kein Problem, die Grundlast mit einer Solaranlage abzudecken. Oft liegt die Grundlast eines Haushalts je nach Größe und Anzahl der Verbraucher bei 100 – 400 Watt. Dementgegen stehen dann oft mehrere 1.000 Watt Sonnenleistung.
  • Der Stromspeicher wird im Sommer, sowie in der Übergangszeit abends und nachts seine vollen Vorteile ausspielen. Die Verbräuche sind während dieser Jahreszeit gering und die Sonnenleistung hoch. So wird sichergestellt, dass der Akku abends stets voll ist und dann seine Energie über die Nacht ins Haus einspeisen kann.
  • Der Sinn des Stromspeichers ist, kurze Perioden ohne Sonne und natürlich unabhängig vom Netzbetreiber zu überbrücken. Er ist nicht dazu gedacht, Tage oder Wochen autonom im Winter überleben zu können.

Neben diesen eher einfach gehaltenen Beispielen kann man grob Folgendes festhalten. Im Sommer wird man voraussichtlich zu viel Strom erzeugen und einen Teil des erzeugten Stroms zu günstigen Preisen an die Börse verkaufen müssen. Im Winter erzeugt man zu wenig Strom und wird froh sein, wenn man die Grundlast abdecken kann. Heizen oder das Auto aufladen werden nahezu unmöglich. Die perfekte Zeit ist daher die Übergangsphase.

Lasst uns zu dem Thema aber auch gerne unten in den Kommentaren diskutieren.

Anker SOLIX X1 | Was kostet es bzw. wie hoch ist der Preis

Der Preis des Systems scheint ein kleines Mysterium zu sein. Auch ich habe mich im Internet schlau gemacht, aber nicht viele Informationen gefunden. Da in meinem Fall die Installation über einen von Anker engagierten Installateur lief, kam ich so direkt auch erst mal mit keinen Preisen in Kontakt. Also musste ich weiter bohren.

Anker selbst kommuniziert aus guten Gründen keine Preise. Es handelt sich ja schließlich um kein Produkt, das direkt vom Endkunden erworben werden kann. Sprich, Anker verkauft das SOLIX X1 an die Handwerker und diese wiederum verkaufen es an den Endkunden. Dabei obliegt es dem jeweiligen Installateur, wie viel er als Marge für sich obendrauf schlägt.

Auf die konkrete Frage, was das System bei ihm nun kosten würde, sagte er, etwas über 10.000,00 €. Inwieweit sich dieser Preis jetzt aus Material und Handwerksleistung zusammensetzt, kann ich an der Stelle aber nicht sagen. Klar ist, ein Schnäppchen ist das Ganze nicht. Auch das bestätigte mir der Installateur, wies aber auch gleichzeitig darauf hin, dass kostengünstigere Produkte, die er ebenfalls verbaut, weitab von der Materialanmutung und der Qualität, sowie dem schicken Design und der flachen Bauweise sind. Insofern hält er den Preis für gerechtfertigt.

Design & Qualität | Einfach schick und hochwertig

Aussehen ist natürlich Geschmackssache. Dennoch denke ich, dass man hier wirklich von einem ästhetischen Stück Technik sprechen kann. In meinem Heizungskeller ist es jetzt definitiv das schönste Stück Technik und wertet den Raum förmlich auf. Ich würde also so weit gehen und sagen, dass man sich das System auch ohne Schmerzen verbauen kann, wenn man keinen eigenen Raum hat, in dem das System „versteckt“ werden muss. Sollte also zum Beispiel nur Platz im Flur sein, könnte ich mir das System auch dort vorstellen. Lediglich die Kabelführung muss man im Hinterkopf behalten.

So sieht der Anker SOLIX X1 Stromspeicher aus

Auch von der Verarbeitungsqualität kann ich nur Positives berichten. Von den seitlichen Abdeckkappen abgesehen, ist der gesamte Stromspeicher aus Metall. Die Oberfläche fühlt sich dabei wie eine Pulverbeschichtung an. Absolut einwandfrei und extrem hochwertig. Positiv ist natürlich auch die flache Bauweise anzumerken. Dadurch benötigt das Anker SOLIX X1 wenig Stellfläche und schluckt vom Raum kaum Platz.

Der Stromspeicher ist sehr flach gehalten

Was die Langlebigkeit angeht, kann ich natürlich bisher wenig berichten. Da Anker aber schon einige Jahre mit Akkutechnologien arbeitet, bin ich guter Dinge, dass es keine Probleme geben wird. Sollte sich das ändern, werde ich natürlich entsprechend berichten.

Der Alltag mit dem Stromspeicher | Anker SOLIX X1

(17.12.24) Aus dem Alltag kann ich logischerweise bisher nicht viel berichten, mir ist es aber wichtig, euch bis zur fertigen Umsetzung mit auf die Reise zu nehmen. Bisher konnte ich den Stromspeicher nur kurz mit der vorhandenen Akkuladung testen und das verlief einwandfrei.

Dieser Abschnitt wird in einigen Wochen aktualisiert und um meine ausführlichen Erfahrungen erweitert. Dann kann ich erste Informationen abliefern, wie die Stromgewinnung im Winter ist und wie der Akku entsprechend geladen wird.

Solarmodule | Einfach in den Wechselrichter stecken

(17.12.2024) Ein Stromspeicher ist natürlich schön und gut. Am Ende muss dieser aber natürlich auch mit Strom geladen werden. In meinem Fall kommen die Solarmodule noch aufs Dach, weswegen ich auch hierzu erst in einigen Wochen mehr erzählen kann. Entsprechend wird der Abschnitt bald aktualisiert.

Die Steuerung per App | Das kann jeder

Die Steuerung des Stromspeichers über die App ist denkbar einfach. Auf der Startseite sieht man den Speicher im Zentrum und kann genau den Stromfluss verfolgen. Kommt Solarenergie in den Akku, leuchtet der Stromflussbalken in diese Richtung. Gleiches gilt für den Stromfluss vom oder ins Netz bzw. ins Haus als Verbraucher.

Die App des Anker SOLIX X1 Stromspeichers

Ebenfalls sieht man den aktuellen Stromverbrauch des Hauses und wie viel davon über den Akku gespeist wird. In meinem Fall derzeit alles. In den Einstellungen kann man darüber hinaus Schwellwerte einstellen, festlegen, wie genau mit dem Strom umgegangen werden soll und vieles mehr.

Auch dieser Abschnitt wird in Zukunft noch erweitert. Jetzt muss aber erstmal der Solarstrom fließen.

Fazit | Meine bisherigen Erfahrungen mit dem Anker SOLIX X1

Mein bisheriges Fazit zum Anker SOLIX X1 (zur Herstellerseite) fällt absolut positiv aus. Die Installation ging rasch vonstatten, hat nahezu keinen Schmutz verursacht und der Stromspeicher selbst sieht dabei noch richtig gut aus. Mit der initialen Ladung konnte ich bereits kurzzeitig das Haus mit Strom versorgen und warte nun gespannt auf die Solarmodule. Besonders neugierig bin ich auf den Ertrag im Winter. Ich werde euch auf jeden Fall an der Reise teilhaben lassen. Schaut also unbedingt regelmäßig vorbei, sodass ihr den Fortschritt nicht verpasst.

Wenn ihr Fragen oder sogar Tipps habt, freue ich mich, mit euch in den Kommentaren in den Austausch zu kommen!

Info

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