Die Unterschiede zwischen Homematic & Homematic IP!

2

Da viele nicht wissen, worin die Unterschiede zwischen Homematic & Homematic IP liegen, möchte ich mich in diesem Artikel einmal genauer damit beschäftigen.

 

 

Die Unterschiede zwischen Homematic & Homematic IP!

Gerade für die Neueinsteiger im Smarthome Bereich, ist es zu Beginn erstmal schwierig zu erkennen, worin die Unterschiede der beiden Systemen liegen. Sowohl die Namensgebung als auch die Geräte ähneln sich auf den ersten Blick sehr.

Nahezu alle Smarthome Systeme benötigen jeweils ihre eigene Basis (auch Gateway, Hub, Bridge oder Access Point genannt). Genau hier fängt auch bei beiden Systemen der Unterschied an und zieht sich dann teilweise bei den eigentlichen Geräten/Aktoren durch.

 

Was kann Homematic IP?

Bei Homematic IP handelt es sich um das neuere der beiden Systeme. Es ist durch die Möglichkeit der App-Steuerung viel benutzerfreundlicher und auch einfacher gestaltet. Das alles hat viele vorteile, birgt aber auch einige Nachteile, die es in dem älteren System nicht gibt. Das IP im Namen besagt nämlich, dass das ganze über die Cloud funktioniert. Das ist natürlich komfortabel und einfach, hat aber den Nachteil, dass wenn sie einmal nicht erreichbar ist, ihr euer Smarthome Systeme nicht mehr per App steuern könnt.

Die Geräte untereinander können zwar noch per Funk (BidCoS mit 868 MHz) miteinander kommunizieren, aber eine erweiterte Steuerung über die App ist dann nicht mehr möglich. Auch wenn der Hersteller irgendwann einmal beschließen sollte, das System einzustampfen (sehr unwahrscheinlich), steht man doof da. Bei Homematic (ohne IP) ist das anders, darauf gehe ich aber im nächsten Abschnitt ein.

Um es aber nochmal deutlich zu sagen, der Homematic IP Access Point kommuniziert über die Cloud mit der App. Die Homematic IP Geräte selbst, kommunizieren über einen nicht öffentlichen Funkstandard (BidCoS mit 868 MHz) mit dem Access Point.

 

Was funktioniert mit Homematic IP, was nicht?

Um das ganze noch etwas vereinfacht darzustellen, werde ich stichpunktartig auf die Möglichkeiten eingehen und aufzählen, was das Homematic IP System kann und was nicht.

Was funktioniert?

  • Alle Homematic IP Geräte/Aktoren
  • Die App-Steuerung
  • Die Native Unterstützung der Sprachsteuerung mit Amazon Alexa und dem Google Assistant

Was funktioniert nicht?

  • Lokale Einrichtung mithilfe eines PC’s
  • Einbindung in Smarthome Systeme wie ioBroker
  • Homematic Aktoren (ohne IP)

 

Was kann Homematic?

Bei Homematic handelt es sich um die ältere Version des Systems. Auch hier haben wir eine Basis Station, die sich allerdings nicht „Access Point“ wie bei der IP Variante nennt, sondern CCU2. Diese Basisstation wird in das lokale Netzwerk eingebunden, was einem dann die Konfiguration des Systems über einen Browser ermöglicht. Mit einer kostenpflichtigen Erweiterung (Cloudmatic) ist es auch möglich, die Konfiguration und Steuerung von außerhalb über das Internet vorzunehmen. Dies ist aber eine optionale Möglichkeit.

Weitere Vorteile der CCU2 liegen darin, dass man auch aufwärts kompatibel die Geräte von Homematic IP einbinden kann. So hat man eine noch größere Auswahl an Geräten/Aktoren.

Auch hier kommunizieren die Geräte/Aktoren über den Funkstandard (BidCoS mit 868 MHz) mit der CCU2, wobei diese selbst, in das heimische Netzwerk integriert ist.

Klarer Nachteil in diesem System ist aber die veraltete, langsame und unintuitive Web-Oberfläche.

Update: Mit dem Erscheinen der CCU3 sollten die Geschwindigkeitsprobleme der Vergangenheit angehören!

 

Was funktioniert mit Homematic, was nicht?

Auch hier möchte ich kurz Stichpunktartig festhalten, welche Vor- und Nachteile das Homematic System hat.

Was funktioniert?

  • Alle Homematic & Homematic IP Geräte (größere Auswahl & aufwärts kompatibel)
  • Garantierter Zugriff auf sein Smarthome im eigenen Netzwerk
  • Externer Zugriff mittels kostenpflichtiger Erweiterungen.
  • Unabhängigkeit vom Internet (mehr Sicherheit)
  • erweiterte Möglichkeiten durch zusätzliche Installationen auf der CCU2
  • Einbindung in z.B. ioBroker, OpenHab2, FHEM etc.

Was funktioniert nicht?

  • App-Steuerung
  • Native Unterstützung von Sprachassistenten (aber möglich über z.B. ioBroker)

Wenn ihr euch für die Einbindung in ioBroker interessiert, schaut mal hier vorbei:

 

Fazit

Beide Systeme haben ihre absolute Daseinsberechtigung. Homematic IP richtet sich klar an diejenigen, die es unkompliziert, einfach und schnell haben wollen. Aber eben auch diejenigen, die technisch nicht so versiert sind und keine Lust auf lange Einarbeitungszeiten haben.

Homematic hingegen richtet sich eher an die, die Lust und Zeit haben, sich noch eingehender mit der Heimautomation zu beschäftigen. Durch die Möglichkeit, auch weitere Software auf der CCU2 installieren zu können, sowie die Möglichkeit der Einbindung in Smarthome Software Systeme wie ioBroker, OpenHab2 und FHEM, sind einem auch kaum Grenzen gesetzt.

Ansonsten hoffe ich, dass euch der Beitrag helfen konnte und euch ein wenig gefallen hat. Wenn ihr noch weitere Fragen dazu haben solltet, stellt sie doch einfach unten in den Kommentaren!

Ihr wollt in Zukunft keine Berichte mehr verpassen? Dann folgt uns auf FacebookTwitter, dem RSS Feed oder abonniert unseren Newsletter!

Lieben Grüß, Karim.



Share.

Hinterlasse uns einen Kommentar