Musik, die zum Entspannen einlädt, gibt es auf Spotify genügend. Die Künstler dazu verdienen viel Geld, es gibt jedoch ein Problem!
Geistermusiker – Komponisten geben sich als falsche Künstler aus!
Wer Musik zum Entspannen sucht, der wird auf Spotify schnell fündig. Ein Beispiel ist die Playlist „Peaceful Piano“, dessen Stücke meist aus einfachen Piano-Akkorden besteht. Mit über sieben Millionen Likes ist sie eine der erfolgreichsten dieser Streaming-Plattform. Diese enthält auch Stücke der Künstlerin Amandine Moulin, die laut Biografie eine ausgebildete Pianistin aus Paris ist. Das Stück „La Vie“ wurde mehr als 13 Millionen Mal angehört. Doch die Sache hat einen Haken! Die Pianistin ist ein anderer!
Wie die Tagesschau berichtet, steckt hinter der Künstlerin ein Mann aus Schweden, der zahlreiche weitere Künstler-Profile innehat. Insgesamt konnten ihm über 100 Künstlerprofile zugeordnet werden. Er ist einer von vielen, die sich als Künstler ausgeben, die einer kleinen Gruppe schwedischer Produzenten angehören. Solche Menschen bezeichnet man als Geistermusiker, die zudem oftmals sogar zertifiziert sind. Die Masche dahinter ist leider zunehmend verbreitet.
60 % der Songs sind von Geistermusikern
Die angesprochene Playlist „Peaceful Piano“ auf Spotify enthält über 300 Titel, von denen 60 % der Lieder von Geistermusikern stammen. Erkennen kann man sie oft unter dem Label Firefly Entertainment. Stetig neu veröffentlichte und schnell produzierte Musik kommt aus den Händen des Labels und bringt diesem viel Geld ein. Dabei stellte sich heraus, dass einer der Gründer des Labels eng mit einem ehemaligen Manager von Spotify verbunden ist. So hat man gemeinsame Reisebilder und Ähnliches erspähen können. Spotify Deutschland betont jedoch, dass man sich nicht in Playlisten einkaufen kann.
Wir bei Spotify schreiben nicht vor, wie Künstler*innen ihre Arbeit präsentieren, auch nicht, ob sie ihre Songs unter ihrem richtigen Namen oder unter einem Pseudonym veröffentlichen. Diese Entscheidung treffen die Künstler*innen und Songwriter*innen, die hinter diesen Songs und Profilen stehen. Wir fällen auch kein Urteil darüber, welche Musik die Hörer*innen hören wollen. Unsere Playlist-Kurator*innen konzentrieren sich bei ihren Programmentscheidungen darauf, welche Musik bei ihren Hörer*innen auf positive Resonanz stößt, und nehmen auf der Grundlage der Reaktionen der Hörer*innen ständig Anpassungen vor. Natürlich gibt es eine Nachfrage nach Musik, die speziell für bestimmte Anlässe oder Aktivitäten geschaffen wurde. Diese Musik wird, wie alle Musiktracks auf Spotify, von Rechteinhaber*innen lizenziert, und wir zahlen ihnen eine Lizenzgebühr für ihre Musik.
Problematisch ist nur, dass viel Geld, dass solch ein Label einnimmt, den richtigen Musikern und Künstlern am Ende fehlt. Warum? Weil Spotify ein eigenes System der Gewinnausschüttung nutzt. So wird das gesamte Geld in einer Art Topf gesammelt und je nach Einfluss des Künstlers ausgeschüttet. Spotify selbst hat mit dieser, in vielen Ansichten als ungerecht bezeichneten Geldausschüttung in vielerlei Hinsicht Probleme. In manchen Ländern steht dieses Verfahren rechtlich sowie politisch auf dem Prüfstand und ein immer wieder aufkommendes Thema sind die angesprochenen Geistermusiker.
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