In diesem Test behandeln wir den Smarthome-Hub Homey Pro (Early 2023) sowie das Homey Smarthome-System und zeigen, was dieser an Vorteilen und Nachteilen gegenüber einfachen Systemen bietet.
Homey Pro | TEST | Smarthome ohne Kompromisse?
Wer sein Zuhause intelligent ausrüsten möchte, für den eröffnen sich beim Einstieg ins Thema Smarthome auf den ersten Blick unzählige Möglichkeiten. Doch schnell merkt man, dass die Möglichkeiten durch Herstellerbindung oder umfängliche Kompromisse eingeschränkt werden. Der Homey Pro ist ein leistungsstarker Smarthome-Hub, der über die wichtigsten Protokolle verfügt und so eine umfangreiche Möglichkeit bietet, herstellerübergreifend Geräte in ein ausgeklügeltes System einzubinden. The Next-Level Smarthome? Wir schauen uns in diesem Testbericht an, was der Homey Pro alles zu bieten hat.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Athom bedanken, die mir den Homey Pro, einen Homey Pro Ethernet Adapter und ein Frient Electricity Meter Interface 2 für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Homey | Was ist das eigentlich?
Homey ist ein Smarthome-System via Cloud, das vom niederländischen Hersteller Athom zur Verfügung gestellt wird. Dieses ist mittels App oder Web-Interface erreichbar und kann grundsätzlich kostenlos genutzt werden. Jedoch bestehen dabei große Einschränkungen, wie das limitierte Einbinden von Geräten. Wenn man dementsprechende Hardware besitzt, kann man diesen Punkt umgehen. Dabei bietet sich der Homey Pro an. Dies ist ein leistungsstarker Smarthome-Hub, der unzählige Smarthome-Geräte einbinden kann, über alle wichtigen Protokolle verfügt und das Smarthome lokal gestaltet. Der Homey Pro kostet einmalig 400 € im Anschaffungspreis, bietet dafür aber den kostenlosen Umfang des Systems. Wer nicht so viel Anschaffungsgeld ausgeben möchte, kann die Homey-Cloud auch erweitern und mit einem monatlichen Preis von knapp 3 € vollumfänglich nutzen.
Homey besitzt die Fähigkeit, die meisten Smarthome-Geräte unter einem Dach zu versammeln. Das bedeutet, dass man für die Steuerung des eigenen Smarthomes keine unterschiedlichen Apps mehr benötigt und alles in einer App vereint. Jedoch löst das weiterhin nicht das Problem mit den unzähligen Hubs und Bridges, die man für die einbindbaren Systeme benötigt. Da soll der Homey Pro ins Spiel kommen. Durch diesen kann man zahlreiche Smarthome-Hubs und -Bridges einsparen.
Protokolle | Was ist beim Homey Pro alles an Bord?
Der Homey Pro besitzt die wichtigsten Wireless-Technologien, oder auch Smarthome-Funkprotokolle genannt, die für die Einbindung unterschiedlichster Geräte vonnöten sind. Neben Wi-Fi 2,4 und 5 GHz bietet der Homey Pro (Early 2023) Bluetooth 5.0 Low Energy, Z-Wave Plus, Zigbee 3.0, Thread, Matter, 433 MHz und Infrarot. Im Test habe ich vor allem Zigbee, Matter over Thread und das 2,4-GHz-Netz genutzt und konnte alle meine Geräte auf dem Hub und somit in einer App vereinen. Notwendig für das Betreiben des Homey Pro ist lediglich eine Internetverbindung und ein iOS- oder Android-Gerät.
Technische Daten | Alles Wichtiges zum Homey Pro (Early 2023)
Hier liste ich euch in folgender Tabelle alle technischen Daten des Homey Pro auf:
Konnektivität |
|
CPU | 1,5 GHz Quad Core ARMv8 |
Arbeitsspeicher | 2 GB LPDDR4 RAM |
Speicher | 8 GB eMMC Flash |
Datenverarbeitung | Lokal |
Sprachassistenten-Integration | Amazon Alexa, Google Home, Siri Shortcuts |
Oberfläche | Mobile-App & Web-App |
Lieferumfang | Das ist alles dabei
Beim Lieferumfang des Homey Pro erwartet euch ein schwarzer Karton, der lediglich mit dem Homey Pro, einem USB-C-Kabel und einem Netzstecker bestückt ist. Das ist auch alles, was ihr benötigt. Athom hat mir zusätzlich den Homey Pro Ethernet Adapter mitgeliefert, den ich auch dringend empfehlen würde. Die Verbindung über Ethernet ist deutlich stabiler.
Einrichtung | Nichts Leichter als das
Die Einrichtung des Homey Pro ist sozusagen ein Kinderspiel. Man verbindet das Gerät mit den mitgelieferten Komponenten so, dass ein Stromzufluss und die Verbindung zum Router via Ethernet erfolgen. Die Einbindung via WLAN statt Ethernet ist auch möglich. Daraufhin lädt man sich die Homey-App aus dem App-Store und startet diese. Eine detaillierte und recht humorvolle Anleitung zum Einbinden des Homey Pro erscheint, sobald man ein Konto angelegt hat. Der Einrichtungsprozess verläuft vollständig erklärt und in wenigen Minuten ab. Danach kommt man in der App auf die Homey-Oberfläche.
Aufbau | Die App ist fast identisch zur Web-Oberfläche
Die App unterscheidet sich nur im Detail von der Web-Oberfläche. Unterteilt ist sie in vier Reiter (in meinem Fall fünf Reiter, da ich die Beta-Version nutze).
Startseite
Der erste Reiter ist die „Startseite“. Diese zeigt stets die individuell gestaltbare Steuer- und Informationsoberfläche von Homey. Hier können verschiedenste Widgets eingefügt werden, die eine direkte Ansicht und Interaktionsmöglichkeit bieten. In meinem Fall habe ich dort als erstes Widget ein Informationswidget eingefügt, das mir verschiedenste Informationen im Heim zeigt. Darunter befinden sich die für mich wichtigsten Geräte, um sie schnell und einfach anzusteuern. Ebenso habe ich Anwesenheitsinformationen zu den Nutzern des Systems, wie auch den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt, aufgeführt. Außerdem zeigen all meine smarten Thermostate von tado° die aktuelle Temperatur in jedem Zimmer sowie die eingestellte Temperatur an. Ganz unten befindet sich die Zeitleiste, die zeigt, welche Vorgänge im Haus stattgefunden haben.
Geräte
Im Reiter „Geräte“ sind alle meine mit Homey verbundenen Smarthome-Geräte, aufgeteilt auf Zimmer, eingepflegt. Das sind an der Zahl bereits mehr als 70 Geräte. Durch längeres Drücken auf ein Gerät kommt man in dessen Informationen und Steuerung hinein. Mit einem Klick auf das Plus in der oberen rechten Ecke kann man weitere Geräte hinzufügen. Dabei kann man direkt über Funktechnologien einbinden, wie auch über zahlreiche Hersteller-Apps, die aus dem Homey App-Store heruntergeladen werden können. Den Homey App-Store erreicht man über den Reiter „Mehr“.
Flow
Beim Reiter „Flow“ kann man erste und einfache Automationen erstellen. Ein Smarthome ist erst dann intelligent, wenn ein Gerät aktiviert wird, wenn irgendetwas passiert. Unter dem Reiter werden alle erstellten Flows (Automationen) aufgelistet und durch das Drücken auf das Plus können einfache Automationen erstellt werden. Über die App kann man lediglich einfache Automationen erstellen. Wer komplexe Automationen erstellen möchte, muss die Web-Oberfläche nutzen. Zu den Flows kommen wir nachher aber noch detaillierter.
Energie
Der Reiter „Energie“ ist bei aktuellen Homey Pro-Nutzern bisher nicht verfügbar. Hierbei handelt es sich um eine Beta-Funktion, die sich aktuell im Test befindet. Athom hat mir freundlicherweise Zugriff auf diese Funktion erteilt. Über diesen Reiter kann man den aktuellen Stromverbrauch des Haushaltes im Auge behalten. Wer also smarte Steckdosen mit Strommessung im Einsatz hat, oder wie in meinem Fall einen smarten Strommesser direkt am Smart Meter im Keller, der kann hier alle Informationen einsehen. So sehe ich in meinem Fall, wie viel Stromkosten mein Haushalt am Tag, im Monat oder im Jahr verursacht hat. Auch kann man hier Balkonkraftwerke für die Stromgewinnung einbauen. Ich erwarte ab Mitte des Jahres ein eigenes Balkonkraftwerk und kann dann weitere Details hier vervollständigen.
Mehr
Der Reiter „Mehr“ ist wohl der komplexeste. Hier werden nicht nur Informationen über mein Profil und meinen Homey Pro aufgelistet, sondern auch verschiedene weitere Funktionen geboten. Hier findet man etwa seine auf dem Homey Pro installierten Apps, eingestellte Alarme, verfügbare Variablen oder gar die eigens erstellten Dashboards. Zu den wichtigsten Punkten kommen wir später noch.
Geräte | Wie werden Geräte ins System integriert?
Es gibt bei der Einbindung von Smarthome-Geräten mehrere Möglichkeiten der Integration. Zum einen lassen sich Geräte direkt via Zigbee, Z-Wave, Infrarot oder Matter einbinden, ohne vorher eine App aus dem Homey-App-Store herunterladen zu müssen. Ich empfehle jedoch, den Homey-App-Store vorher nach der passenden App zum Gerät bzw. Hersteller herunterzuladen, da diese meist erweiterte Möglichkeiten bieten. Zum anderen lassen sich bestehende Systeme über den Hersteller-Hub bzw. über die Hersteller-Bridge einbinden. Dazu muss man aber wissen, dass der Homey Pro die Informationen vom eingebundenen Hub bezieht und nicht mehr lokal verarbeitet. Sollte das Internet ausfallen, so hat man auch keine Verbindung mehr zum jeweiligen System.
Homey App-Store | Viele Apps für tausende Herstellergeräte
Der Homey App-Store bietet für tausende Hersteller die passende App. Solltet ihr also ein tado°-Heizkörperthermostat einbinden wollen, so ladet euch im Vorfeld aus dem Homey-App-Store die tado°-App auf den Homey Pro. In der Beschreibung der Apps erkennt ihr, ob ihr einen Hersteller-Hub dafür benötigt oder nicht. Wer ganz darauf verzichten möchte, hat zudem die Möglichkeit, Apps herunterzuladen, die nicht vom Hersteller Athom erstellt wurden, sondern von Bastlern aus der Community. Die Apps stammen von Usern, die ihre eigenen programmiert haben und oftmals eine Hub-Anbindung unnötig machen. Es gibt nämlich noch einen Skript-Bereich in Homey, in dem man mittels Programmierung vieles selbst bauen kann. Da habe ich mich jedoch nicht herangewagt.
Es kann aber auch mal vorkommen, dass es Hersteller bzw. Geräte gibt, die nicht von Homey unterstützt werden. Ich selbst habe Systeme von tado°, Philips Hue, Ring, Nuki, Osram, Amazon und mehr eingebunden und habe zu allen Herstellern auch eine App gefunden. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob eure Geräte die Einbindung zu Homey möglich machen, solltet ihr vor dem Kauf im Store von Homey nachschauen. Home Assistant ist da noch etwas freier gestaltet.
Steuerung | Muss man Abstriche machen?
Beim Steuern der eingebundenen Geräte sind die meisten Funktionen vorhanden, die auch beim Einbinden der hauseigenen Bridge zur Verfügung stehen. Das variiert jedoch stark, je nach Hersteller und Gerät. Ich habe beispielsweise meine Philips Hue-Bridge eingebunden und kann nun einzelne Lampen steuern. Zur Steuerung muss ich sagen, dass es mir an fast nichts fehlt. Man kann die Helligkeit, Farben und Farbtemperatur ganz einfach ändern. Auch Szenen können abgerufen werden, jedoch keine dynamischen Szenen. Man muss jedoch wissen, dass die Nutzung der eigenen Systeme, wie dem von Philips Hue via Bridge statt Homey, noch einmal mehr Funktionen aufweist.
Automationen | Das wirklich smarte Zuhause
Was soll passieren, wenn etwas ausgelöst wird? Erst wer sich diese Frage stellt, kann von Smarthome reden. Denn das smarte Zuhause ist nicht nur das Steuern von Geräten über eine App, sondern wenn sich das Zuhause selbst steuert, wenn bestimmte Szenarien eintreffen. Das ist ein wahres Smarthome und wird auch von Homey tatkräftig unterstützt. Spezielle Automationen können erstellt werden, die automatische Schaltvorgänge auslösen. Die nächsten Punkte erläutern euch, wie man das genau macht. Bitte berücksichtigt die Schwierigkeit, so etwas schriftlich zu erklären.
Flows | Die einfachen Automationen
In Homey sind „Flows“ nichts anderes als automatisierte Abläufe, die euer Smarthome steuern. Homey unterscheidet dabei zwischen zwei Arten: einfache „Flows“ und komplexere „Advanced Flows“. Wir konzentrieren uns hier auf die einfachen „Flows“, die man entweder über die Homey-Web-Oberfläche oder die Homey-App erstellen kann. Beim Erstellen eines einfachen Flows legt man drei Dinge fest:
- „Wenn …“: Das ist der Auslöser, also was passieren muss, damit der Flow startet.
- „Und …“: Hier kann man zusätzliche Bedingungen hinzufügen, die auch erfüllt sein müssen.
- „Dann …“: Das ist die Aktion, die Homey ausführen soll, wenn die Auslöser und Bedingungen erfüllt sind.
Beim Erstellen eines einfachen Flows in Homey beginnt man mit dem „Wenn…“-Teil. Das bedeutet einfach: Was muss passieren, damit etwas anderes passiert? Ein Beispiel: Ich habe eine IKEA-Fernbedienung. Im „Wenn…“-Teil lege ich fest, dass der Flow starten soll, wenn ich den Knopf für „weniger Helligkeit“ drücke. Dann kommt der „Dann…“-Teil. Hier sage ich Homey, was passieren soll, wenn der Knopf gedrückt wird. In diesem Fall soll ein bestimmtes „Mood“ aktiviert werden. Ein „Mood“ ist einfach eine festgelegte Farbeinstellung für meine Philips Hue-Lampen. Also: Wenn ich den Knopf „weniger Helligkeit“ auf der Fernbedienung drücke, schalten sich meine Philips Hue-Lampen im Wohnzimmer in der festgelegten Farbe ein. Es ist also eine einfache „Was passiert wenn“-Regel.
Der „Und…“-Teil in Homey ist wie ein zusätzlicher Filter für die Regeln der Automation. Hier kann man weitere Bedingungen festlegen, die erfüllt sein müssen, damit die Aktion ausgeführt wird. Zum Beispiel: Ich möchte, dass meine Lampen nur abends angehen, wenn ich den Knopf auf deiner IKEA-Fernbedienung drücke. Im „Und…“-Teil kann ich dann die Zeit zwischen 20 und 23 Uhr einstellen. Jetzt gehen die Lampen nur in diesem Zeitraum an, wenn ich den Knopf drücke. Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, die Homey berücksichtigen kann.
Je nachdem, welche Geräte man mit Homey verbunden hat, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten für „Wenn …“, „Und …“ und „Dann …“. Man könnte auch zum Beispiel einstellen, dass der Saugroboter startet, wenn ein Türsensor geöffnet wird.
Advanced Flows | Die komplexen Automationen
Jetzt kommen wir zu den spannenden „Advanced Flows“, die ich deutlich öfter verwendet habe als die einfachen „Flows“. Die Advanced Flows sind lediglich über die Homey-Web-Oberfläche einstellbar, bieten jedoch unendlich viele Möglichkeiten, das Smarthome intelligent zu automatisieren.
Zu den Faktoren „Wenn …“, „Und …“ und „Dann …“ kommen jetzt noch weitere hinzu, die eine Möglichkeit der komplexen Automationserstellung ermöglichen:
- „Verzögerung“: Damit kann man einen „Wenn…“-Auslöser zeitlich verzögern. Man kann also eine gewisse Warteschleife einstellen, damit ein Flow erst nach ausgewählten Sekunden oder Minuten startet.
- „Alle“: Mit dieser Funktion startet man einen Flow nur dann, wenn verschiedene „Wenn …“- oder „Und…“-Faktoren zugleich ausgelöst wurden. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Flow nur dann startet, wenn eine Tür mit einem Türsensor geöffnet wurde und gleichzeitig ein Bewegungsmelder eine Bewegung erkannt hat. Sollte eines der beiden „Wenn …“-Faktoren nicht zutreffen, startet auch keine Automation.
- „Beliebige“: Dieser Faktor ist das genaue Gegenteil des „Alle“-Faktors. Diese Funktion ermöglicht es, einen Flow zu starten, wenn eine von mehreren „Wenn …“- oder „Und …“-Faktoren ausgelöst werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Flow startet, wenn eine Tür mit einem Türsensor geöffnet wurde oder ein Bewegungsmelder eine Bewegung erkannt hat. Sollte eines der beiden „Wenn …“-Faktoren zutreffen, startet die Automation.
Advanced Flow bauen
Auf der Web-Oberfläche beim Erstellen eines Advanced Flows steht einem eine karierte Basteloberfläche zur Verfügung. Wenn man auf „Hinzufügen“ klickt, kann man eine der angesprochenen Faktoren wählen. Je nach eingebundenem Gerät stehen immer andere Faktoren zur Verfügung. So kann man mehrere Faktoren auf der Oberfläche platzieren und sie mittels Linien verbinden. So kann man sehr komplexe Automationen erstellen.
Variablen | Jetzt wird es komplex
Variablen in Homey sind wie kleine Erinnerungen, in denen du Informationen speichern kannst, die du später in deinen Flows anwenden kannst. Sie ermöglichen es dir, dynamische und flexible Flows zu erstellen, die auf sich ändernde Bedingungen reagieren. Folgende Typen an Variablen stehen beim Bauen von Flows zur Verfügung:
- Zahlenvariablen:
- Speichern numerische Werte (z. B. Temperatur, Helligkeit, Anzahl von Ereignissen).
- Ermöglichen mathematische Operationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division).
- Textvariablen:
- Speichern Textzeichenfolgen (z. B. Namen, Nachrichten, Statusinformationen).
- Boolean-Variablen (Ja/Nein-Variablen):
- Speichern einen von zwei Zuständen: wahr (ja) oder falsch (nein).
- Nützlich für die Verfolgung von Zuständen (z. B. „Fenster geöffnet“, „Bewegung erkannt“).
Je nach Gerät stehen andere Variablen zur Verfügung. Das Thema ist wirklich komplex, und ich werde sicherlich in einem separaten Artikel noch einmal auf die Möglichkeiten zurückkommen, da die detaillierte Erklärung hier den Rahmen sprengen würde.
MOODS | Eingestellte Farbvariationen
Wer Philips Hue im Einsatz hat, weiß, dass es verschiedene Szenen gibt, die mehrere verbundene Lampen mit verschiedenen Farben und Helligkeiten ausstatten. So kann man sich abends beispielsweise mit warmen eingestellten Farben auf das Sofa setzen und sich morgens mit kühlen und hellen Farben wecken lassen. Moods sind nichts anderes als solche Szenen. Man hat die Möglichkeit, verschiedene Leuchtmittel, egal von welchem eingebundenen Hersteller, zu kombinieren und Lichtszenen zu erstellen. Diese nennt man bei Homey Moods. So habe ich mehrere Moods abgespeichert, die ich per Automation auf meine IKEA-Fernbedienung gelegt habe. Je nach Tastendruck wird ein anderer Mood aktiviert.
DASHBOARDS | Die smarte Steuerzentrale an der Wand
Erst in jüngster Vergangenheit hat Homey die Dashboards eingeführt. Das ist letztlich nichts anderes als eine Steuerleinwand, die aufgerufen werden kann. In Kombination mit einem Android- oder iOS-Tablet, das man sich an der Wand befestigt hat, kann man sich auf diesem stets ein selbst konfiguriertes Dashboard für die Heimsteuerung anzeigen lassen.
Ich habe mir, um das anschaulich zu erklären, ein Samsung Tablet samt Wandhalterung gekauft und die Homey-App darauf installiert. Diese öffnet mit derselben Oberfläche, wie auf dem Smartphone. Unter dem Reiter „Mehr“ sind die Dashboards aufgeführt. Diese können aktiviert werden und schon zeigt das Display ein individuell konfigurierbares Smarthome-Dashboard an.
Widgets | Nach eigenen Wünschen bestücken
Ein Dashboard kann man sich unkompliziert selbst zusammenstellen. Es stehen auf einer Seite des Dashboards drei Spalten zur Verfügung, die mit selbst ausgewählten Widgets gefüllt werden können. Dabei behindert kein Limit das Erstellen. So habe ich auf meinem Dashboard die aktuelle Wetterlage an meinem Ort konfiguriert und die Heizungssteuerung jedes Zimmers eingefügt. Außerdem sieht man in kleinen Zusammenfassungen, wie die Temperatur im Außenbereich ist. Ich habe auch alle Fensterkontakte aufgeführt und diese so konfiguriert, dass sie mir zeigen, wenn ein Fenster geöffnet wurde. So habe ich stets im Blick, ob alle Fenster geschlossen sind, wenn ich das Haus verlasse. Zusätzlich kann ich über das Dashboard Moods aktivieren, meine Haustür steuern oder den über Matter integrierten Saugroboter losschicken. Alles auf Knopfdruck.
Natürlich habe ich auch die Steuerung der Lampen in jedem Zimmer auf das Dashboard gesetzt. So kann ich nicht nur das Dimmverhalten kontrollieren, sondern auch jede einzelne Lampe und Lampengruppe über das Dashboard ansteuern. Zudem wird mir stets mein aktueller Stromverbrauch im Haus in einer Grafik gezeigt. Es stehen unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung, die man stets griffbereit über eine Steuerzentrale an der Wand findet.
Individuell | Alles nach Maß einstellen
Man hat die Möglichkeit, mehrere Dashboards zu erstellen. So könnte man etwa die Heizungssteuerung auf ein einzelnes Dashboard packen und die Lichtsteuerung auf ein anderes. ich habe gerne alles zusammen und muss nur nach unten scrollen, um an meine eingestellten Geräte zu gelangen. Apps im Homey-App-Store bieten zudem weitere einstellbare Widgets an, damit wirklich kaum Grenzen gesetzt sind. Was mir jedoch fehlt, ist das Aktivieren des Bildschirms meines Tablets über das Dashboard. Denn ich kann leider nicht ohne Umwege einstellen, dass es dauerhaft angezeigt oder zu bestimmten Zeiten ausgeschaltet wird. Diese Ansteuerung würde ich mir noch wünschen. Ich habe mir in diesem Punkt mit einer kostenpflichtigen anderen App geholfen.
SPRACHSTEUERUNG | Homey per Sprache via Alexa steuern
Ich komme selbst vom Amazon Alexa-Smarthome und möchte auch weiterhin meine verschiedenen Echo-Geräte im Haushalt für die Steuerung des Smarthomes über die Sprache behalten. Das ist mit dem Homey-System kein Problem. Der Homey-Skill für Alexa bringt die Sprachsteuerung direkt auf die Echo-Geräte.
Integration | Unkompliziert gelöst
Indem man den Homey-Skill in der Alexa-App aktiviert, kann man das gesamte Homey-Smarthome in Alexa integrieren. Das bedeutet, dass man sich lediglich mit dem Homey-Account im Skill anmelden muss und schon kann man alle mit Homey verbundenen Geräte in die Geräteliste von Alexa integrieren. Dabei sollte man aber aufpassen, dass man im vorn herein alle Geräte aus dem Alexa-System löscht, da man diese nachher doppelt im System hat, wenn man diese Geräte auch mit dem Homey Pro verbunden hat.
Steuerung | Sogar Flows können angesteuert werden
Nachdem man den Homey Pro in Alexa integriert hat und alle darauf befindlichen Geräte, so kann man diese künftig über die Echos per Sprache steuern. Es ist sogar möglich, dass favorisierte Flows in Alexa migriert werden, die man dann ebenfalls für Routinen oder für die Sprachsteuerung nutzen kann. Zudem gibt es Geräte, die nicht mit Homey verbunden werden können, aber mit Alexa. Das bedeutet, dass die Geräte im Nachhinein zusammenarbeiten können.
FAZIT | Meine Meinung zum Homey Pro und dem Homey System
In meinen Augen ist Homey ein Smarthome-System, das sich zwischen dem einfachen Alexa-System und Home Assistant eingliedert. Es bietet den einfachen und für alle verständlichen Umgang, wie man es vom Alexa-System oder Google Home gewohnt ist, hat jedoch ein paar grundlegende Nachteile gegenüber dem Open-Source-System von Home Assistant.
Wer sich für den Homey Pro entscheidet und vorher ein einfacheres System gewohnt ist, wird aus dem Staunen nicht herauskommen. Homey bietet, in Verbindung mit dem Homey Pro, so viel mehr Möglichkeiten. Man kann tausende Geräte von so vielen Herstellern mit verschiedenen Protokollen zusammenbringen und in ein System integrieren und dabei den Vorteil komplexer Advanced Flows auskosten. Ich habe inzwischen Automationen, die mit meinem Alexa-System so niemals umgesetzt werden konnten, da sie entweder nicht einbindbar oder dermaßen komplexe Automationen damit einfach unmöglich waren. Das macht alles in allem das Smarthome wirklich zu einem Smarthome. Man kann sich Bridges und Hubs (teilweise) sparen, muss jedoch oftmals auch auf Integrationsmöglichkeit hoffen, da Homey nicht alle Geräte auf dem Markt unterstützt. Somit handelt es sich nicht richtig um Open-Source-System, sondern ist immer noch auf Apps aus dem Homey-App-Store angewiesen. Dennoch ist die Vielfalt überwältigend.
Homey ist aber bestrebt, die Wünsche der Kundschaft zu verfüllen und bietet mit dem Homey Pro einen leistungsstarken Smarthome-Hub, den ich persönlich nicht mehr missen möchte. Ich hätte in vielen Punkten dieses Testberichts noch viel weiter in die Thematik eingehen können, doch das hätte wahrlich den Rahmen hier gesprengt. Bitte verzeiht mir, wenn ich nicht alles ansprechen konnte, jedoch hoffe ich auch, dass ich einen gewissen Überblick liefern und aufzeigen konnte, ob sich der Kauf für den Einen oder Anderen lohnt. Sollte ich noch tiefer in die Thematik eintauchen, so werde ich euch hier im Test die Links dazu künftig bereitstellen.
Wenn du dich zum Thema austauschen willst, dann schau doch mal in unserer „Smarthome / IoT Deutschland Gruppe“ auf Facebook vorbei. Dort findest du eine riesige Community, die sich übergreifend mit smarten Themen beschäftigt!
Hinterlasse uns einen Kommentar
Mit der Nutzung dieses Formulars, erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen kannst du der Datenschutzerklärung entnehmen.