Die Firma Roborock hat ganz überraschend den Roborock S4, als kleineren Bruder des Roborock S50, auf den Markt gebracht. Dieser war vorerst für den amerikanischen Markt gedacht, findet jedoch auch bei uns seine Abnehmer, da er auf Amazon gelistet ist. Ich habe den neuen reinen Saugroboter von Roborock getestet und erläutere in diesem Testbericht meine Erfahrungen.
Roborock S4 – Der neue reine Saugroboter von Roborock im Test
Für viele Leute sind die Saug- und Wischrobotermodelle von Roborock wie die iPhones auf dem Smartphone-Markt. Sie sind einfach zu verstehen, bieten eine ausgezeichnete Leistung und sind qualitativ mit an der Spitze.
Nach dem bahnbrechenden Erfolg des Roborock S50 und dessen Nachfolgers, der Roborock S6, stellt die Firma nun einen ganz neuen, jedoch abgespeckten Roboter zur Verfügung. Der Roborock S4 ist ein reiner Saugroboter ohne Wischfunktion und ähnelt stark dem Xiaomi Mi Robot Vacuum, der 2016 die Konkurrenz in den Boden stampfte.
Ich durfte den 416 € teuren Roborock S4 testen und war natürlich voller Vorfreude gespannt auf die Ergebnisse, da auch ich mit Roborock nur beste Erfahrungen sammeln konnte. Wie sich der kleinere Bruder des S50 im täglichen Haushalt schlägt, zeige ich euch in meinem Testbericht.
TECHNISCHE DATEN & ZUBEHÖR | Roborock S4
Allgemein
Laufzeit
Wischfunktion
NeinReinigungsstation
NeinNavigationsart
LDS (Laserdistanz)Features
Teppicherkennung SaugenGeeignet für
HartbödenHaustiere / viele Haare
Teppichböden
Über 100 qm
Appsteuerung
JaVirtuelle Grenzen
Virtuelle Raumeinteilung
Mehrere Karten
Unterstützte Sprachassistenten
Amazon AlexaGoogle Assistant
Alle Angaben ohne Gewähr
TESTERGEBNISSE | So gut hat der Roborock S4 abgeschnitten!
Test Performance 4,7 (Mangelhaft) | Ergebnis |
---|---|
Saugleistung Laminat | 91,16 von 100 |
Saugleistung Teppich | 62,54 von 100 |
Wischleistung | 0 von 4 |
Wischtechnologie | 0 von 8 |
Eckenreinigung | 3 von 5 |
Klettern | 1,6 von 5 |
Navigationstechnologie | 7 von 10 |
Navigation | 3,5 von 5 |
Hinderniserkennung | 0 von 5 |
Reinigungsstation | 0 von 13 |
Qualität | 4 von 4 |
App-Funktion | 3 von 4 |
Bauform | 4 von 5 |
Besonderheiten | 0 von 3 |
Weitere Infos
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Alle Angaben ohne Gewähr
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Roborock bedanken, die mir den Roborock S4 zum Test zur Verfügung gestellt haben.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Roborock S4 fällt leider etwas spärlich aus. Darin enthalten ist der Roboter selbst, ein Reinigungstool, ein zusätzlicher HEPA-Filter, die Ladestation und die obligatorischen Betriebsanleitungen.
Der Roborock S4 im Detail
Wie gewohnt kommt auch der Roborock S4 mit einer grandiosen Verarbeitung in euer Zuhause. Er ist komplett in Schwarz-Matt gehalten und bietet eine Fülle an Sensoren. Sein Deckel ist in einer Klavierlack-Optik lackiert worden und weist über dem Staubbehälter eine transparente Stelle auf. Er besitzt gerade einmal zwei Knöpfe auf der Oberseite, die es erlauben, den Roboter zu starten oder zu pausieren und ihn zurück zur Ladestation zu schicken.
Auf der Unterseite befindet sich die neue Generation der Roborock-Bürsten, die ebenfalls im Roborock S6 zum Einsatz kommen. Darunter ist die neue und auseinander baubare Hauptbürste, die nun mehr Borsten als die des S50 aufweist und die neue Seitenbürste aus Kunststoff, die mithilfe der Zahntechnik entwickelt wurde.
Aufgeklappt findet man den 420 ml großen Staubbehälter und einen Reset-Knopf. Das mitgelieferte Reinigungstool ist leider nicht im Roboter untergebracht, sondern muss separat abgelegt werden.
Der Staubbehälter
Der Staubbehälter ist exakt der gleiche wie der des Xiaomi Mi Robot Vacuums. Sie ist eher in die Länge gezogen und hat mit 420 ml ein kleineres Volumen als die der anderen Roborock Modelle. Der Staubbehälter ist gewohnt, leicht zu öffnen und zu entleeren. Er ist komplett transparent, jedoch ist es ein schwarzes Kunststoffglasgehäuse. Die Saugöffnung ist ordentlich weit oben angebracht, was eine Rückschlagklappe unnötig macht, da selbst während der Reinigung kein Schmutz herausfallen kann.
Zubehör
Auch der Roborock S4 kommt wieder mit ein wenig Zubehör daher. Jedoch hält sich das relativ in Grenzen. Unter dem Zubehör befindet sich die Ladestation und ein praktisches Reinigungstool.
Die Ladestation
Die Ladestation ist ebenfalls dieselbe, wie die des Xiaomi Mi Robot Vacuums. Jedoch ist die des S4 komplett in Schwarz-Matt gehalten. Sie besitzt eine praktische und verschließbare Kabelaufwicklung, die ein ordentliches Kabelmanagement erlaubt. Die Ladekontakte für die Stromzufuhr befinden sich auf der Front, da der Roboter sich beim Andocken umdreht und auf gut Deutsch, mit dem Hintern an die Ladestation andockt.
Der Filter
Alle Roborock-Modelle bekommen einen praktischen HEPA-Filter spendiert. Dieser verspricht ein Ausblasen von sauberer Luft. Der Filter des Roborock S4 besitzt jedoch kein Auffanggitter auf der Front, das den gröberen Schmutz vom eigentlichen Filter fernhält. Da der Filter aber auswaschbar ist, kann auch gröberer Schmutz einfach herausgewaschen werden.
Navigation
In meinen Augen ist die Navigation der Roborocks, die beste Navigationsart, die ich bei Saug- und Wischrobotern kenne. So exakt gerade Bahnen wie ein Roborock, fährt kein anderer Roboter.
Als Erstes fährt der Roborock S4 einen selbst erstellten Quadranten an den Rändern entlang ab. Wenn das geschehen ist, fährt er in exakten Bahnen in einer erstaunlichen Geschwindigkeit die Mitte ab. Das führt er Quadrant für Quadrant fort, bis das ganze Zuhause gereinigt ist. Danach macht er sich zielstrebig auf den Weg zu seiner Station zurück und dockt ausnahmslos immer exakt an.
Einzelraumreinigung
Seit einem Update der hauseigenen Roborock-App, kann der Roborock S4 einzeln ausgewählte Räume reinigen. Dabei entscheidet der Roboter selbst, wie der effizienteste Weg für jeden einzelnen Raum aussieht. Sobald die Räume festgelegt sind, fährt der Roboter keine eigen erstellten Quadranten mehr ab, sondern Raum für Raum. Ob die Mitten nun in horizontalen oder vertikalen Bahnen abgefahren werden, entscheidet der Roborock S4 selbst. Je nach Einrichtung findet der Roboter den effizientesten Weg.
Reinigungsleistung
Der Hersteller gibt eine Saugleistung von 2000 Pascal an. Jedoch muss man immer bedenken, dass eine starke Saugleistung nicht ausschlaggebend ist. Die Kombination aus Saugleistung und Hauptbürste spielt die Musik. Die Harmonie zwischen beiden muss stimmen, dann stimmt auch die Reinigungsleistung.
Der Roborock S4 hat eine sehr gute Kombination, da vor allem die Hauptbürsten der Roborocks legendär sind. Das spiegelt sich in der Reinigungsleistung. Der Roborock S4 kommt mit allen Herausforderungen super zurecht. Er entfernt spielend leicht Schmutz von Hartboden, wie auch aus Teppichboden. Auch Tierhaare oder Katzenstreu sind für ihn keine große Nummer. Natürlich macht ein ECOVACS DEEBOT OZMO 950 das alles noch besser, dieser kostet aber auch 300 € mehr.
Rand- und Eckreinigung
Durch die neu konzipierte Seitenbürste ist der Roborock S4 dazu in der Lage, die Ränder und Ecken im Haushalt, optimierter zu reinigen. Diese wurde mithilfe der Zahntechnik entworfen und macht deutlich besser ihren Dienst als die normale Borsten-Seitenbürste. Die Eckreinigung ist so weit sehr gut, jedenfalls so gut wie es die runde Bauform erlaubt. Die Randreinigung stellte sich auch als sehr gut heraus, da er durch seinen eingebauten Abstandssensor auf der Seite, sehr nahe an den Rändern entlangfahren kann. Auch das macht er mit einer unglaublichen Präzision.
Hinderniserkennung
Es gibt einen gravierenden Unterschied zum Xiaomi Mi Robot Vacuum, das der Roborock S4 aufweist. Er besitzt keinen Sensor mehr auf der Front. Der Mi Robot hatte dort noch Ultraschallsensoren, die ihm sagten, wie weit ein Hindernis entfernt war. Das ließ den Roboter vor jedem Hindernis rechtzeitig abbremsen. Der Roborock S4 hingegen übersieht gerne mal ein Hindernis, da keine Sensoren mehr verbaut sind. Zwar braust er nicht mit voller Wucht dagegen, jedoch stößt er viel öfter an Wänden oder Stuhlbeinen an als der Mi Robot.
Schwarze Hindernisse sind für fast jeden Roboter ein Graus. Der Roborock S4 ist hier keine Ausnahme. Schwarze Wandleisten oder schwarzer Teppichboden werden als Abgrund erkannt und lassen ihn gerne mal zurücksetzen. Vor einem Kauf sollte man sich im Klaren sein, dass schwarzer Teppichboden nicht für Saugroboter geeignet ist.
Stuhlbeine, Tischbeine, Wände und Gegenstände werden dennoch sehr gut erkannt und umfahren. Die Hinderniserkennung funktioniert gut. Auch die neuartige Funktion, sich aus Gefahrensituationen selbstständig befreien zu können, funktioniert einwandfrei. Gerade bei Schwingstühlen und deren Beine, hängt sich der Roboter nicht mehr auf, sondern versucht sich daraus selbst zu befreien. Meistens mit Erfolg.
Türschwellenüberwindung
Der Roborock S4 schafft es, eine harte Kante von 1,6 cm gerade so zu überwinden. Der Hersteller gibt jedoch nur 1,5 cm an. Runde Kanten sehen da schon etwas besser aus. In meinem Test hat er 2 cm Rundkanten spielend überwunden.
App
Im Falle ausgewählter Roborock-Modelle ist es möglich, sich aus zwei verschiedenen Apps, die einem liebere auszuwählen. Das ist zum einen die hauseigene Roborock App und die Xiaomi Home App. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Einzelraumreinigung nur in der Roborock App möglich, so habe ich diese als App gewählt.
Die App an sich ist einfach einzurichten und noch einfacher zu verstehen. Jeder Punkt ist entweder selbsterklärend oder wird Schritt für Schritt erklärt. Die heutzutage standardmäßigen Einstellungen wie die Zeitsteuerung, die Saugkraftveränderung, den Reinigungsverlauf anzeigen und solche Dinge sind natürlich mit an Bord.
Besondere Eigenschaften sind wie schon angesprochen die Einzelraumreinigung, das Speichern der Karte und das Setzen der Sperrzonen. Dem Roborock ist es möglich, nach der ersten Reinigungsfahrt, die einzelnen Räume festzulegen. Das bedeutet, man kann auf der Karte die einzelnen Räume setzen, die der Roboter dann gezielt ansteuern kann. Somit ist nach dem Kochen nur die Küche dran. Auch wenn einem mal etwas heruntergefallen ist, kann der Roboter direkt an diese Stelle zum Saugen geschickt werden. Sperrzonen lassen sich ganz einfach einzeichnen, die dem Roboter dann die Zufahrt verbieten. Im Großen und Ganzen ist es eine anständige App, die mit einer guten Fülle an Funktionen punkten kann.
Fazit
Wieder einmal hat es Roborock geschafft, einen Saugroboter auf den Markt zu bringen, der zuverlässig das eigene Zuhause sauber hält. Der Roboter ist super verarbeitet, fährt extrem genaue Bahnen und reinigt das Zuhause vor jeder Art Schmutz auf jeder Bodenart.
Die Softwarefeatures, wie die Einzelraumreinigung, machen das Gerät sehr wertvoll und auf jeden Fall empfehlenswert. In meinem Test hat sich gezeigt, dass der Roboter nicht viele Schwierigkeiten hat, mit verschiedenen Böden und Raumbeschaffenheiten. Ebenso fährt er zuverlässig unter Möbel, da er nur eine geringe Bauhöhe aufweist.
Kaufen oder nicht kaufen?
In meinen Augen spricht nichts gegen einen Kauf. Wer einen zuverlässigen Helfer im Haushalt haben möchte und bereit ist dafür 416 € auszugeben, der kann beruhigt auf den Roborock S4 zurückgreifen. Er ist zwar kein Elite-Saugroboter, jedoch verrichtet er seine Arbeit anständig.
Wichtig zu wissen ist, dass der Xiaomi Mi Robot Vacuum knapp 200 € günstiger ist, jedoch keine Kartenspeicherung oder Einzelraumreinigung aufweisen kann. Ebenso ist das Setzen von Sperrzonen bei diesem Gerät keine Option. Wer das nicht benötigt, kann genauso auf den Xiaomi Mi Robot Vacuum zurückgreifen. Wer diese Dinge aber unbedingt möchte, der kann sich ohne ein schlechtes Gewissen, den Roborock S4 in die heimischen vier Wände holen.
Mein Kollege Karim hat in seinem Haushalt ein paar andere Stärken und Schwächen feststellen können. Dazu schaut doch einfach mal sein Video an:
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Saugroboter ID: 46979
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